Schule war nicht seins, die Lehre als KFZ-Mechaniker dafür umso mehr: Warum Elke Harg heute froh darüber ist, dass ihr Sohn Daniel kurz vor der Matura das Handtuch geworfen hat.
Wenn Elke Harg heute auf ihren 26-jährigen Sohn Daniel blickt, dann tut sie das mit einer ordentlichen Portion Stolz: „Ich weiß, er wird seinen Weg gehen und sein Leben gut meistern – das hat er bewiesen.“ Das war allerdings nicht immer so: Nach gut 12 Jahren Schulkarriere, in der Maturaklasse der HAK, lagen die Nerven blank. „Wir haben gemeinsam gelernt, doch das war sehr anstrengend. Bis ich eines Tages zu ihm gesagt habe: Weißt du, für mich musst du die Schule nicht fertig machen.“ Das hat dann wohl einen Schalter umgelegt, denn Daniel hatte ohnehin schon lange das Gefühl, am falschen Ort zu sein. „Schule hat mich immer weniger interessiert, Autos dafür umso mehr“, schmunzelt er.
Plötzlich war da eine Energie, die Elke von ihrem Sohn so nicht kannte: „Es hat keine vier Monate gedauert, und er hatte eine Lehrstelle gefunden.“ Und auf einmal war alles leicht: „Ich hatte und habe jeden Tag Spaß an meiner Arbeit – und ich nehme jeden Tag was mit, auch, wenn einmal nicht alles glatt läuft. Ich habe vorher nie handwerklich gearbeitet, und mit 20 eine Lehre anzufangen, war auch nicht ganz leicht.“ Doch die Freude an der Arbeit zeigte sich letztendlich auch in Daniels Leistung: Mittlerweile hat er die Meisterprüfung absolviert, mündlich sogar mit Auszeichnung; und das, obwohl die Vorbereitungszeit mit seinem Zivildienst im Kindergarten Thal zusammenfiel. „Es war wirklich verblüffend zu sehen, wie leicht alles wird, wenn man etwas mit Begeisterung macht“, meint Mama Elke.
Freude am Job Darum war es für sie auch nicht schwer, ihre Vorstellung von Daniels Berufsweg zu überdenken. „Natürlich hatte ich etwas im Kopf, wollte, dass er eine möglichst gute Ausbildung bekommt. Aber für mich war trotzdem immer klar, dass das nicht unbedingt in der Schule passieren muss.“ Wichtig sei vor allem, sich anzusehen, wie es dem Kind mit dem jeweiligen Weg geht. „Denn eines muss einem klar sein: Man kann sein Kind nicht durch eine Ausbildung durchtragen.“
Auch Daniel hat einen Rat für junge Menschen, die in einer ähnlichen Lage sind, wie er es vor sechs Jahren war: „Sucht euch etwas, was ihr gern macht, was euch wirklich interessiert – dann geht es auch leicht.“ Er habe etwas gefunden, was auch an schlechten Tagen Freude macht: „Ich sorge dafür, dass die Menschen mit ihrem Fahrzeug sicher dorthin kommen, wo sie hinwollen – damit weiß ich, dass ich jeden Tag etwas Sinnvolles mache.“ „Es ist verblüffend, wie leicht alles wird, wenn man mit Begeisterung dabei ist.“
Der Psychologe Philip Streit erklärt, was die Gehirnentwicklung mit der Berufswahl zu tun hat, warum der Flow so wichtig ist, um seinen Traumjob zu finden und wie man Kinder an der schwierigen Schwelle von der Schule zum Berufsleben am besten unterstützen kann.
WERTSCHÄTZUNG, Haltung, Achtsamkeit: Als Leiter des „Instituts für Kind, Jugend und Familie“ in Graz kennt Philip Streit die wichtigsten Zutaten für eine gelungene Eltern-Kind- Beziehung. Und die ist die Basis, um seinen Nachwuchs so gut wie möglich zu unterstützen, wenn es um die wohl schwierigste Entscheidung in einem jungen Leben geht, nämlich die der Berufswahl. Eine Vielzahl von Aus- bildungswegen steht heute zur Wahl. „Das ist zwar grundsätzlich sehr positiv, aber man kann dabei auch schon einmal den Überblick verlieren“, so der Klinische und Gesundheitspsychologe. Auch der überfürsorgliche Druck der Eltern macht es Jugendlichen oft nicht leicht, sich zu entscheiden. Dazu kommt, dass gerade diese weitreichen- den Entscheidungen meist in einer kritischen Phase der Gehirnentwicklung zu treffen sind. „Zwischen neun und zirka 15 Jahren strukturiert sich das Gehirn neu; eine Chance und ein her- ausfordernder Zeitpunkt zugleich, um die Weichen für das restliche Leben zu stellen“, weiß der Experte.
Im Flow zum Traumjob
Obwohl: Einige wissen schon sehr früh, was sie später einmal werden wollen. „Wenn Kinder schon in jungen Jahren eine Leidenschaft für etwas entwickeln, dann fällt diese Wahl oft gar nicht so schwer“, erklärt Streit. Wichtig sei es darum, achtsam zu sein – gegenüber sich selbst, aber noch mehr ge- genüber dem Kind. „Denn jedes Kind hat außergewöhnliche Stärken, Talente, Leidenschaften. Wenn Eltern ihren Kindern begegnen, ist die Basis vorhanden, um gemeinsam mit dem Kind diese zu entdecken und zu fördern Dann entsteht der so genannte Flow – ein gutes Indiz dafür, was einem auch Jahre später noch im Beruf Freude be- reiten wird. Jedes Kind hat normalerweise das entwicklungspsychologische Streben, sich auszuprobieren und sich autonom zu verwirklichen.“
Neben der Förderung des Nachwuchses können Eltern aber noch mehr tun, um ihre Kinder in dieser wichtigen Phase zu unterstützen, weiß Streit: „Wichtig ist, eine geordnete Struktur und einen Rahmen vorzugeben. Kinder müssen wissen, dass die Eltern immer für sie da sind, beide Seiten dürfen dabei ruhig ihre Meinung sagen. Übermäßiger Druck, Ungeduld oder Bevormundung sollten keinen Platz in dieser Beziehung haben. Auf dieser Basis kann man sich auf Augenhöhe begegnen und Jugendliche durchaus auch inspirieren und für etwas begeistern.“
Denn gerade bei der Berufswahl haben Eltern viel mehr Einfluss, als man glaube. Das zeige die moderne Pubertätsforschung. „Die Peer-Group ist wichtig, wenn es um soziale Aspekte geht – man geht zum Beispiel in eine bestimmte Schule, weil die beste Freundin auch dorthin geht. Und das darf auch sein. Aber wenn die Eltern- Kind-Beziehung stimmt, wird der Rat von Mutter oder Vater gern angenommen“, erklärt Streit. Es gebe eine klare Tendenz, Ausbildungsentscheidungen im Einvernehmen mit den Eltern zu treffen – auch in stürmischen Zeiten, wie der Pubertät, haben Eltern also durchaus die Chance, durchzudringen und positiv einzuwirken.
Sehr hilfreich können auch Oma und Opa sein, denn die haben aus Sicht der Enkel oft genau das, was ein guter Berater braucht: Haltung, Erfahrung, eine eigene Meinung, aber auch ein offenes Ohr. Damit geben sie einen Rahmen, in dem sich Jugendliche orientieren können. „Für Eltern wie auch für Großeltern gilt aber: Sie dürfen durchaus Vorschläge machen und dazu stehen. Doch ob der Jugendliche das annimmt, muss ihm überlassen bleiben.“
Richtungskorrektur
Aber was tun, wenn der Berufswunsch ganz augenscheinlich in eine Sackgasse führt, wenn der Nachwuchs zum Beispiel unbedingt Influencer werden will? „Auch solche Wünsche sollte man sich anhören. Wichtig ist, dass man dabei innehält, sich nicht in eine Abwehrhaltung hineinsteigert und wohlüberlegt argumentiert. Jedoch würde ich dennoch auf einer fundierten Ausbildung beharren; und manch- mal braucht es auch ein klares Nein“, so Streit. Auch hier zählt: Aufrichtigkeit und eine klare Botschaft schaffen Vertrauen und Authentizität und somit eine konstruktive Basis für Gespräche.
Noch öfter kommt es vor, dass Jugendliche während der Ausbildung das Gefühl haben, nicht auf dem richtigen Weg zu sein. Mitten in der Lehre, oft auch kurz vor dem Abschluss, will man aussteigen. „Wir haben in diesen Fällen in unserem Institut mit folgender Formel die besten Erfahrungen gemacht: Ohne konkrete Alternative wird keine Ausbildung abgebrochen. Wir sagen: Gerne kannst du etwas Anderes machen, wenn du für dich selber einen klaren Weg gefunden hast und ihn uns präsentieren kannst. Bis dahin bleibt der Jugendliche in der angefangenen Ausbildung. Wenn man in diesem Fall beharrlich bleibt, entstehen oft die konstruktivsten Lösungen.“
Optimistisch bleiben
Die aktuelle weltweite Gesundheits- und damit einhergehende Wirtschaftskrise ist für Streit kein Grund, um pessimistisch zu werden. „Die Vielfalt im Ausbildungssektor wird bleiben, das Motiv der Erfüllung wird weiter bei der Berufswahl die Hauptrolle spielen – da bin ich optimistisch. Natürlich bringt die technologische Revolution, die durch die aktuelle Krise beschleunigt wird, neue Berufe mit sich, andere werden wegfallen. Doch davor muss man keine Angst haben. Denn das ist für mich die Lehre aus Corona: Die neuen Medien sind wertvolle Entwicklungs- und Orientierungshilfen, sie helfen uns, uns zu vernetzen und Begegnungen zu schaffen. Auch in der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert gab es ähnliche Ängste wie heute – doch der Mensch hat ein unglaublich reichhaltiges Betätigungsfeld, er will sich selbst verwirklichen und wird immer erfüllende und sinnstiftende Aufgaben finden.“
Bei der Berufsentscheidung haben Jugendliche heute die Qual der Wahl. Wer schon sehr früh eine Leidenschaft entwickelt, tut sich da leichter.
PHILIP STREIT – Leiter des Instituts für Kind, Jugend und Familie
Drei erwachsene Söhne hat Andrea Ohersthaller; zwei davon haben sich nach der Matura nicht für ein Studium entschieden – und sind damit glücklich.
ANDREA OHERSTHALLER,Vizebürgermeisterin in Hart bei Graz, hat alle Möglichkeiten der Jobfindung mit ihren drei Söhnen erlebt. „Aber was immer das Wichtigste für mich war: Alle drei haben etwas gefunden, was sie erfüllt.“ Am schwersten hat sich dabei Felix, der Älteste, getan. „Er hat einfach Zeit gebraucht, um sich zu orientieren“, so Ohersthaller. Doch mittlerweile hat auch der 26-Jährige seinen Traumjob gefunden – und zwar über eine Lehre. Dabei sollte es eigentlich ein Medizinstudium sein, doch der schwierige Aufnahmetest macht ihm – wie so vielen anderen – einen Strich durch die Rechnung. Nach abgebrochenem Jus- und Germanistikstudium setzte man sich gemeinsam an einen Tisch und überlegte, wo die Stärken von Felix lägen – und kam bald auf die Landschaftsgärtnerei. Vor einem Jahr hat er diese (verkürzte) Lehre erfolgreich abgeschlossen, arbeitet jetzt in einem Betrieb in Gössendorf, der seine Stärken erkannte und ihn dementsprechend einsetzt.
Auch der Jüngste, Lorenz (22), hat nach der Matura zuerst eine Lehre begonnen; Tischler wollte er werden. Doch der Betrieb und der junge Mann passten einfach nicht zusammen. Nun ist Lorenz in einer Hausverwaltung tätig und absolviert gerade die Ausbildung zum Hausverwalter und Immobilienmakler; eine durchaus vielverspre- chende Karriere winkt in diesem Bereich.
Einzig der Mittlere der drei, Viktor (24), ist nach der Matura den „klassischen“ Weg gegangen. Er studiert an der Universität für Bodenkultur in Wien Landschaftsarchitektur. „Die drei ergänzen sich in ihren Berufen sehr gut und tauschen sich auch häufig aus“, erzählt die stolze Mutter. Wichtig war ihr, dass sie früh genug ihre Stärken kennen. „Das ist am GIBS, wo alle drei maturiert haben, immer im Vordergrund gestanden. Mein Mann und ich hatten eigentlich keine Vorstellung, was die Kinder einmal werden würden – uns war nur wichtig, dass sie ihre Arbeit mögen.“ Ein Rat, den sie auch anderen Müttern geben würde: „Wir hätten die Kinder niemals durch das Gymnasium geschleift, ich habe auch nie mit ihnen gelernt. Es ist wichtig, dass die Erfolge, aber auch die Misserfolge ihre eigenen sind; und ganz schlecht ist für das Selbstbewusstsein der Jugendlichen, wenn die Eltern sie durchboxen – so gelingt kein guter Start ins Berufsleben.“ Am Ende zählt die Persönlichkeit eines Menschen, auch wenn es darum geht, sich beruflich zu etablieren. Sich auszuprobieren, zum Beispiel in Ferialjobs und beim Schnuppern, sei ebenfalls ein essenzieller Baustein auf der Suche nach der richtigen Ausbil- dung. Und: „Wir müssen von dem Prestigedenken weg, dass jeder Jugendliche studieren muss – die Wirtschaft zeigt uns, wie gefragt Fachkräfte sind. Und wer für sich die richtige Wahl getroffen hat, dem winkt mit einer Lehre oft ein glücklicheres und erfüllteres Leben. Mit eigenen Händen produktiv sein zu können und etwas zu schaffen, was man sofort betrachten kann, ist ein in Vergessen- heit geratenes, unschätzbares Gut!“
Es ist wichtig, dass die Erfolge, aber auch die Misserfolge ihre eigenen sind.
WK-Steiermark-Vizepräsidentin Gabi Lechner träumte von Matura und Studium ihrer Kinder Antonia und Benedikt – und ist heute umso glücklicher, dass sich beide für eine Lehre entschieden haben.
Dass eine Lehre alles andere als eine Einbahnstraße ist, beweisen die beiden Kinder von Marketingprofi Gabi Lechner. Denn während Benedikt, gelernter Mediendesigner, mittlerweile Informationsdesign an der FH studiert, bereitet sich Tochter Antonia nach ihrer bravourös ge- meisterten Lehre zur Elektroanlagentechnikerin gerade als Quereinsteigerin auf die Ausbildung zur Tätowiererin vor. Und die WKO-Vizepräsidentin, die selbst ganz klassisch Geschichte und Germanistik studiert hat, könnte stolzer nicht sein.
Aber das war nicht immer so. „Ich hab‘ mich ganz oft gefragt, was ich falsch gemacht habe“, bekennt sie. Denn auch sie hat von Matura und anschließendem Studium für ihre Sprösslinge geträumt. „Dass meine Tochter, die immer meine Prinzessin war, keinen Maturaball hatte, das tut heute noch weh“, bekennt sie. Ein kleiner Wermutstropfen, der aber kaum mehr ins Gewicht fällt, denn „ich sehe, wie gut es den beiden mit ihrem Lebensweg geht.“
Falsche Schule, richtige Lehre
Besonders bei Antonia sei das Happy-End nicht immer vorgezeichnet gewesen, bekennt Lechner.
„Sie ist ein sehr sensibler Mensch, hatte oft falsche Freunde und ist in der Schule immer wieder von Lehrern missverstanden worden.“ Nachdem sie die dritte Klasse des Gymnasiums wiederholen musste, wollte sie erst Kindergärtnerin werden und schaffte auch die Aufnahmeprüfung ins BAKIP (heute: BAfEP). Doch beim ersten Eltern- sprechtag kam der große Schock: „Außer dem Gitarre-Lehrer hat sie dort niemand gekannt, weil sie einfach nicht hingegangen ist.“ Zuhause dann das Geständnis, dass das die falsche Schulwahl war und sie nicht mehr in die Schule gehen wolle. „Also haben wir sie abgemeldet und ihr 14 Tage Zeit gegeben, sich Lehrberufe herauszusu- chen, die sie interessieren“, so die Agenturchefin. Nach diversen Schnupperwochen – „das ist sehr wichtig!“ – entschied sich die junge Frau für eine Lehre als Elektroanlagentechnikerin bei SSI Schäfer – und schaffte auch auf Anhieb die Lehrabschlussprüfung. Mittlerweile interessiert sich die 24-Jährige aber für die Ausbildung zur Tätowiererin. „Darauf bereitet sie sich gerade akribisch vor – aber das Gute ist: Ich weiß, auch wenn das nichts werden sollte, als Elektrotechni- kerin findet sie jederzeit wieder einen Job“, erklärt die stolze Mutter.
WENN IN DER SCHULE EINFACH NICHTS MEHR GEHT Maximilian ist 15 – und hat eine sehr klare Vorstellung von seiner beruflichen Zukunft. Wie es Mama Michaela Mayr mit ihrem selbstbewussten Sohn zwischen Corona-Schulfrust und der Entscheidung für eine Lehre ergangen ist, hat sie uns im Interview verraten.
Die Pandemie hat auf unser aller Leben Auswirkungen – auf manche mehr, auf manche weniger. Und sie hat ein Brennglas darauf gerichtet, was uns wirklich wichtig ist. Im Fall von Maximilian war das jedenfalls nicht die Schule. „Er war schon davor kein begeisterter Schüler, musste die dritte Klasse Gymnasium wiederholen. Dann kam auch noch das Homeschooling, da hab‘ ich gemerkt, jetzt ist endgültig die Luft draußen.“ Maximilian konnte immer weniger Sinn in den Online-Aufgaben sehen – und er wollte sich Dinge selbst erarbeiten. Wenn ihn seine Mutter bei der Schularbeiten-Vorbereitung unterstützte und er daraufhin eine bessere Note schrieb, stellte sich die erhoffte Freude nicht ein. „Das war für ihn dann einfach nichts wert“, erklärt Michaela Mayr. Erst nach und nach wurde ihr klar, dass ihr Sohn die Mitarbeit im Gymnasium fast vollkommen eingestellt hatte. „Das war eine schwierige Zeit“, gibt Mayr zu.
Mit den Händen arbeiten Doch dafür war eine andere Begeisterung in Maximilian erwacht: Mit Freunden hatte er angefangen, an Mopeds herumzuschrauben. „Er hat zu mir gesagt, er will mit den Händen arbeiten – das war für mich der Schlüsselsatz, plötzlich hat es Klick gemacht.“ Nach dem Wechsel vom Gymnasium in die Neue Mittelschule ließ der Druck nach, die berufspraktischen Tage beim ÖAMTC waren dann der letzte Puzzlestein, um das Bild von der beruflichen Zukunft vollständig zu machen. Kürzlich hat er seine Bewerbung für eine Lehrstelle an den ÖAMTC abgeschickt. „Dass wir jetzt wissen, wohin die Reise geht, war eine echte Erleichterung“, erklärt die Mutter. „Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass es in der Schule besser klappt – ich habe ja sein Potenzial gesehen. Und es war schwierig, die Balance zu finden, wie sehr ich mich einmische und wie viel ich ihm selbst zutraue. Aber er ist sehr selbstständig und selbstbewusst und weiß instinktiv, was gut für ihn ist.“
Lehre mit Matura Für Maximilian ist übrigens jetzt schon klar, dass er eine Lehre mit Matura absolvieren will. „Er hat gleich gesagt, wer weiß, ob mir der Lehrabschluss allein dann reicht und ob ich das mein Leben lang machen will. Ich mache mir wirklich keine Sorgen um meinen Sohn, ich bin sicher, der geht seinen Weg“, meint Mayr.
Michaela Mayr ist froh, dass ihr Sohn Maximilian sich für eine Lehre entschieden hat.
Andrea Hickel ist promovierte Chemikerin und Leiterin der Chemie Akademie in Graz. Warum sie trotzdem glücklich ist, dass ihr 16-jähriger Sohn sich gegen ein Studium entschieden hat, erzählt sie im Interview.
Als Akademiker-Kind scheint der Ausbildungsweg oftmals vorgezeichnet: Matura und Studium, so gehört sich das. Doch nicht in jedem Fall ist das der beste Weg. „Es gibt einfach Kinder, die nicht ins System passen“, meint Andrea Hickel. Die promovierte Chemikerin hat beides zu Hause: Tochter Fiona hat maturiert, arbeitet derzeit in der Gastrobranche und will im kommenden Jahr nach Wien gehen, um Veterinärmedizin zu studieren.
Ihr 16-jähriger Bruder David dagegen hatte eine eher holprige Schullaufbahn. „Das war weniger seine Schuld“, meint Hickel. Die Scheidung der Eltern, zwei Schulwechsel und gesundheitliche Probleme – es kam einfach zu viel zusammen. „Und er hinterfragt auch viel – das ist nicht bei allen Lehrern gut angekommen“, schmunzelt Hickel.
Ein neuer Weg in der IT Die Entscheidung, die Schule zu verlassen und sich lieber auf eine praxisnahe Ausbildung zu fokussieren, lag bald auf der Hand. Schon vor Jahren hat sich David selbst das Programmieren beigebracht, derzeit lernt er gerade Japanisch. Nun sucht er eine Lehrstelle im IT-Bereich, am besten bei einer großen Firma, wo er im Rahmen der IT Lehre auch Auslandserfahrungen sammeln darf. „Natürlich habe ich darüber nachgedacht, ob er vielleicht doch lieber eine HTL machen sollte. Ich muss zugeben, ich war oft eine Gluckenmutter, das Loslassen musste ich erst lernen. Und natürlich gab es auch genügend Streitereien, immerhin ist David ja auch mitten in der Pubertät. Aber ich habe begriffen, dass es wichtiger ist, dass er ein Ziel hat und für sich einen Weg findet, der ihn erfüllt und glücklich macht“, erzählt die Leiterin der Chemie Akademie.
Den eigenen Weg finden „Es ist nicht mein Weg, es ist seiner – das übersieht man als Mutter oder Vater oft, einfach, weil man das Beste für sein Kind will.“ Wobei es natürlich hilft, wenn man – so wie Hickel – selbst seinen Weg gefunden hat. „Ich habe alles erreicht, was ich wollte – ich muss mich nicht mehr über meine Kinder verwirklichen.“
Welchen Rat würde sie anderen Müttern in dieser Entscheidungsphase geben? „Ich denke, das Wichtigste ist, dass man immer versucht, die Beziehung zum Kind aufrechtzuhalten. Schule und Bildung sind wichtig, aber der gemeinsame Spaß und das Verständnis füreinander darf nie zu kurz kommen – so behält man immer den Draht zum Kind.“
Den Potenzialen folgen „Ich habe ein wirklich gutes Gefühl, David wird seinen Weg machen. Mir ist wichtig, dass meine Kinder ihre Potenziale ausschöpfen und ihrem Leben einen Sinn geben – das heißt eben für jeden Menschen etwas Anderes. Mehr als das kann ich mir für sie nicht wünschen.“
Rüdiger Maas, Generationenforscher und Autor aus Augsburg, zeichnet in seinem neuen Buch Generation lebensunfähig ein beunruhigendes Bild einer Jugend, die immer weniger mit Frustration umgehen kann. Im Interview verrät er, wie Eltern ihre Kinder am besten unterstützen. Spoiler: Weniger ist mehr!
Überbehütet in der realen Welt, alleingelassen in der digitalen
Das ist die Generation Z, jene Jugendlichen, die 1995 oder später geboren sind. An seinem Institut für Generationenforschung beschäftigt sich der deutsche Psychologe Rüdiger Maas seit Jahren mit dem Phänomen einer Jugend, die vermeintlich alles hat und doch nicht zufrieden ist.
Wir sprachen mit ihm darüber, warum es so wichtig ist, dass Jugendliche auch negative Erfahrungen machen dürfen und Eltern nicht versuchen sollten, die besten Freunde ihrer Kinder zu sein.
Zukunft meistern: Herr Maas, die Generation Z ist diejenige, die nun in die Arbeitswelt einsteigt – was kennzeichnet diese jungen Menschen?
Rüdiger Maas: Dies ist die erste Generation, die mit Social Media groß geworden ist – sie kann sich eine Welt ohne Internet nicht mehr vorstellen, so wie wir uns eine Welt ohne Schrift nicht mehr vorstellen können. Und diese Jugend ist in einen absoluten Wohlstand hineingeboren worden, alles war möglich. Der soziodemografische Wandel spielt diesem Wohlstand noch in die Karten: Viele Menschen gehen in Pension, weniger rücken nach, die Jugend von heute kann sich ihren Arbeitgeber aussuchen. Dazu kommt noch eine riesige Auswahl an Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten.
Aber diese Fülle an Ausbildungen macht die Wahl ja nicht unbedingt leichter.
Rüdiger Maas: Wir sprechen tatsächlich von einer Optionsdepression: Wenn die Auswahl zu groß ist, hat man oft nicht das Gefühl, dass man für sich das Allerbeste herausholen konnte. Man zweifelt hinterher immer wieder, ob man sich nun wirklich für das Optimum entschieden hat; darum tut sich die Generation Z auch so schwer mit Entscheidungen – im Schnitt braucht ein Generation-Z-Mensch 18 Minuten, um in Netflix eine Sendung auszuwählen. Diese unendliche Vielfalt macht halt die Leute auch nicht glücklicher: Wenn man seinem Kind heute vier Adventkalender schenkt, dann entwertet man natürlich auch alle vier. Aber so ist die Generation Z aufgewachsen.
„Die vielen Möglichkeiten, aus denen Jugendliche heute wählen können, machen sie nicht glücklicher.“
Was sind denn die Stärken und Schwächen der Generation Z?
Rüdiger Maas:Die Stärken sind ein höheres Liberalitätsverständnis, eine höhere Moral und in der analogen Welt ein höheres Regelverhalten – man hält sich mehr an Regeln und Vorgaben, fordert dies aber im Gegenzug auch von allen anderen ein. Dadurch wirken diese jungen Menschen auf uns oft konservativ. Doch in der digitalen Welt wollen sie am liebsten gar keine Vorschriften. Durch den Wohlstand und auch, weil die Eltern sich nicht zur Abgrenzung eigneten, sondern beste Freunde und Berater waren und sind, kommt bei vielen auch eine geringe Frustrationstoleranz dazu – diese Generation ist weit weniger offen für Kritik als die davor.
Eltern: die besten Freunde?
Zukunft meistern: Und wie kann man die Eltern dieser Jugendlichen beschreiben?
Rüdiger Maas: Die wollen am liebsten die besten Freunde ihrer Kinder sein und sind teilweise sogar eifersüchtig auf die anderen besten Freunde ihrer Kinder. Sie passen sich den Kindern an, hören die gleiche Musik, ziehen sich gleich an. Die Eltern sind die größten Fans ihrer Kinder. Sie können und wollen nicht mehr loslassen. Mittlerweile nimmt das teils skurrile Formen an: Dass Eltern in einer Vorlesung neben ihren Kindern sitzen, mitgehen zum Bewerbungsgespräch oder mitentscheiden, ob die Arbeitsstelle die richtige ist, ist keine Seltenheit mehr.Das alles gilt allerdings nur für die analoge Welt. In ihren Rückzugsräumen in der digitalen Welt lassen die Eltern ihre Kinder völlig allein. Da findet das Gegenteil dieser Überbehütung in der realen Welt statt. Man nutzt zwar die sozialen Medien, um zum Beispiel über WhatsApp oder Instagram Kontakt zu halten, aber die Kinder haben dann oft noch weitere Instagram-Accounts, von denen Mama und Papa nichts wissen sollten. Die würden ihren Kindern das ziemlich übelnehmen, denn beste Freunde haben ja keine Geheimnisse. Dabei vergessen sie, dass sie ein Kind vor sich haben, das Rückzugsräume braucht und eben nicht der beste Freund, sondern in erster Linie Tochter oder Sohn ist.
Negative Erfahrungen machen stark
Zukunft meistern: Wie können Eltern nun ihre Kinder unterstützen, wenn sie vor der Entscheidung Schule oder Lehre, oder Lehre mit Matura stehen?
Rüdiger Maas: Die Frage ist, wieso müssen sie denn immer unterstützen? Die Kinder müssen doch auch einmal selber lernen, bestimmte Dinge zu bewältigen, zu entscheiden, sich etwas aufzubauen – natürlich in einem bestimmten Rahmen. Die Eltern sollten sich mehr um die digitale Welt kümmern und die Kinder in der analogen Welt einfach mehr machen lassen. Auch negative Erfahrungen oder Misserfolge können Kindern Ressourcen geben, sie stärken und helfen, Resilienz aufzubauen. Dieses ständige Bespaßen und der Versuch, das Optimum für die Kinder herauszuholen, bewirkt leider oft das Gegenteil: Wir wissen, dass die unglücklichsten Menschen jene aus der Generation Z sind – da stimmt doch was nicht! Das liegt genau daran, dass wir den Kindern sämtliche Erfahrungen nehmen. Ich kann ja gar nicht mehr stolz sein, wenn ich etwas geschafft habe, wenn Mama mich nie etwas alleine machen lässt; wenn ich für alles gelobt werde, dann hat es doch keine Bedeutung mehr für mich.
Corona und die analoge Welt
Zukunft meistern: Welche Auswirkungen hat Corona auf diese Generation?
Rüdiger Maas: Das Alter zwischen 15 und 25 ist ja genau die Zeit, wo man alles viel intensiver wahrnimmt – da ist natürlich viel verloren gegangen. Man muss auch mal eine Lanze brechen für die Jüngeren, die haben ja überall mitgemacht. Es sind ja kaum Demos oder heimlich Partys von Jüngeren bekannt. Die Kinder waren oft sogar dankbar für diese Maßnahmen und Restriktionen, weil ihnen das Sicherheit gegeben hat. Zugleich ging auch das Training der analogen Welt noch mehr verloren. Einige junge Leute fanden den Lockdown sogar gut, weil sie dann nicht mehr erklären mussten, warum sie nicht rausgehen. Es gab noch nie so viele Jugendliche, denen es so schwerfällt, unbekannte Menschen anzusprechen oder jemanden anzurufen. 50 Prozent der Bürger in Deutschland und Österreich lernen sich mittlerweile zuerst digital kennen. So jemand tut sich natürlich in einem Job zum Beispiel im Vertrieb extrem schwer.
Ihr Rat an Eltern
Zukunft meistern: Was können Eltern konkret tun, um ihre Kinder auf das Leben vorzubereiten?
Rüdiger Maas: Wir sollten viel gechillter werden – mehr Bauchgefühl zulassen, die Kinder auch mal Langeweile aushalten lassen. Die Arbeit findet halt nun mal analog statt, der Arbeitgeber steht in der realen Welt vor einem und übt Kritik. Da braucht es auch mal Durchhaltevermögen. Und auch Eltern dürfen Fehler machen, das darf man sich auch zugestehen. Es gibt ja nicht die eine perfekte Erziehung für alle Kinder.
„Generation lebensunfähig“ ist im Verlag YES erschienen und kostet 20,60 Euro.
200 Lehrberufe gibt es hierzulande. Kein Wunder, dass die Auswahl nicht immer so leichtfällt. Wir haben ein paar davon ausgewählt und geben Einblick in den Arbeitsalltag.
Technik von Grund auf verstehen
Maschinenbautechnik
Ein Maschinenbautechniker ist Fachmann für die Montage, Wartung und Optimierung von Maschinen und Anlagen. „Es geht darum, Maschinen und Anlagen von Grund auf zu verstehen und gezielt weiterzuentwickeln“, sagt Michael Durlacher, der die Lehre zum Maschinenbautechniker bei Milteco abgeschlossen hat. Bauteile werden montiert, justiert und getestet, bis jede Maschine läuft, wie sie soll. „Dabei ist mein Job viel mehr als reines Zusammenbauen: Ich lese technische Zeichnungen, prüfe die Funktionsweise von Systemen und bringe elektronische, mechanische und hydraulische Bauteile in Einklang.“ Eine Aufgabe liegt in der Instandhaltung und Wartung. „Ich sorge dafür, Ausfälle zu vermeiden. Fehlerquellen schnell zu erkennen und kreative Lösungen zu finden, gehört dazu. Durch meinen Einsatz laufen Produktionsprozesse weiter und werden effizienter.“
Auf dem Prüfstand
Elektrotechnik
Schalt- und Starkstromanlagen, elektronische Gebäudeausrüstungen, Informations- und Kommunikationsanlagen sind das Metier im Lehrberuf Elektrotechnik. Da der Bereich breit gefächert ist, gibt es in der Regel anders als in der Elektriker Lehre eine Spezialisierung auf Anlagen und Geräte. „Ich arbeite an der Fertigung komplexer elektrischer Schaltanlagen und Komponenten für hochmoderne Prüfstände, die bei anspruchsvollen Fahrzeugtests der Kunden aus der Automobilindustrie zum Einsatz kommen“, sagt Zahra Noorahmadi. Sie hat bei KS Engineers eine Lehre zur Elektrotechnikerin mit Schwerpunkt Automatisierungs- und Prozessleittechnik absolviert. „Ich übernehme alle Fertigungsschritte von Montage der elektrischen Bauteile über Lötarbeiten und Kabelkonfektionierung bis hin zur Überprüfung und Inbetriebnahme der Anlage“, so die Jung- fachkraft. Sorgfältig und strukturiert zu arbeiten ist wichtig: „Jedes Bauteil und jede Verbindung spielen eine Rolle für die Gesamtfunktionalität der Anlage. Es ist auch spannend, an Anlagen zu arbeiten, die für die Entwicklung neuer umwelt- schonender Fahrzeuge verwendet werden.“
Drehscheibe mit Präzision
Betriebslogistik
In der Betriebslogistik lernt man, wie Waren und Materialien in einem Unternehmen effizient verwaltet und Abläufe optimiert werden. Transporte planen und koordinieren, Bestellungen überwachen und sicherstellen, dass Lieferungen pünktlich und korrekt eintreffen, gehört dazu. „Spannend finde ich die Organisation unserer Warenlager und Versandabteilungen. Hier ist Präzision gefragt, damit alles reibungslos läuft. Ein Highlight ist die Arbeit mit modernen IT- Systemen. Sie helfen, den Warenfluss zu analysieren, Daten auszuwerten und Verbesserungsmaßnahmen zu entwickeln“, sagt Jana Zinner, die bei Heldeco die Lehre zur Betriebslogistikerin macht. „Ob es um Inventuren, die Analyse von Beständen oder die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften geht – ich habe immer das Gefühl, Teil eines großen Ganzen zu sein.“ Zusätzliche Bedeutung erhält die Lagerwirtschaft durch die zunehmende Verbreitung des Handels über Internet, was neue Herausforderungen an die Logistik stellt.
Beton für alle Fälle
Hoch- und Betonbau
Ein Betonbauer – früher Mauer- und Schalungsbauer – ist Spezialist für das Errichten stabiler Bauwerke aus Beton und Mauerwerk. Zu den Aufgaben zählen das Bauen von Schalungen, das Verlegen von Stahlbewehrungen und das Gießen von Beton für Wände, Decken und Fundamente. Der Beruf hat sich gewandelt: Statt einfacher Mauern und Formen geht es um hochpräzise Betonarbeiten und komplexe Baukonstruktionen. „Ab dem Aushub bin ich auf der Baustelle dabei und sehe, wie das Projekt wächst“, sagt Liam-Farr, Lehrling im Hoch- und Betonbau bei Lieb Bau Weiz. „Jede Baustelle bringt neue Heraus- forderungen. Diese Vielseitigkeit schätze ich.“ Im Hochbau wird Beton bei der Errichtung von Fundamenten, Decken, Stiegen und Trägerkonstruktionen verwendet, im Tiefbau bei Brücken, Tunnels, Autobahnen und Tiefgaragen, im Wasserbau bei Staudämmen, Hochwasserschutzbauten, Kanal- und Kläranlagen.
Struktur hinter den Kulissen
Industriekaufmann/-frau
Es ist eine Allroundaufgabe in der Organisation und Verwaltung eines Unternehmens, damit hinter den Kulissen alles strukturiert und effizient verläuft: Industriekaufleute planen und koordinieren Abläufe in Abteilungen wie Einkauf, Vertrieb oder Personalwesen. Sie erstellen Angebote, bearbeiten Bestellungen, überwachen Liefertermine und Zahlungen, prüfen Rechnungen, helfen bei der Kostenplanung oder der Organisation von Schulungen. „Mir gefällt, dass ich selbstständig arbeiten kann“, sagt Christina Wallner, Industriekauffrau-Lehrling bei Komptech. „In meinem Bereich ist die Preiskalkulation wichtig, aber auch die Erstellung von Dokumenten wie Auftragsbestätigung, Rechnung und Lieferschein. Ich habe viel Kundenkontakt und muss die Bestellungen bis zur Maschinenauslieferung abwickeln. Auch Stammdatenpflege gehört zu meinen Aufgaben.“
Jede Naht muss halten
Stahlbau- und Schweißtechnik
Stahlbau- und Schweißtechnik kombiniert handwerkliches Können und technologischen Fortschritt. Man lernt, wie man Stahl präzise und sicher verarbeitet, um stabile Konstruktionen herzustellen. Zum Einsatz kommen manuelle Schweißtechniken bis hin zu modernste Maschi- nen und Roboter. „Als Lehrling geht es für mich jeden Tag darum, Stahl so zu verbinden, dass daraus richtig robuste Konstruktionen entstehen“, sagt Björn Schinagl, der sich bei der Maschinenfabrik Liezen und Gießerei in Ausbildung befindet. „Am Ende eines Tages sehe ich meine Arbeit und was ich dazugelernt habe, denn ich weiß, dass jede Naht absolut halten muss. Ich lerne den Beruf von der Pike auf – vom Handschweißen bis zum Bedienen großer Schweißroboteranlagen. Die Projekte und Produkte sind spannend: Teile für Hochgeschwindigkeitszüge oder moderne Güterwagensysteme zum Beispiel.“