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  • Neues Bildungs- und Berufsorientierungsportal für die Steiermark

    Neues Bildungs- und Berufsorientierungsportal für die Steiermark


    Was soll ich werden

    Seit dem 30. September 2025 ist die Steiermark um eine zentrale Plattform für Bildungs- und Berufsentscheidungen reicher: www.waswerden.info bündelt ab sofort alle Angebote zur Bildungs- und Berufsorientierung – von Bildungsmessen über Interessenstests bis zu Beratungsstellen. Das Online-Portal ist kostenlosregional filterbar und richtet sich an Jugendliche, Erwachsene und Menschen im beruflichen Umbruch.


    Bildungs- und Berufsorientierung in der Steiermark auf einen Blick

    Das Herzstück der Plattform ist der digitale Angebotskatalog, der bisher nur in gedruckter Form verfügbar war. Nutzerinnen und Nutzer finden hier:

    • Infos zu Bildungsmessen und Veranstaltungen
    • Berufswahl- und Interessenstests
    • Weiterbildungsangebote in allen sieben steirischen Regionen
    • Beratungsstellen für Karriere, Umschulung oder Wiedereinstieg

    Besonders hervorgehoben wird die einfache Navigation, eine klare Bildsprache und die niederschwellige Sprache, die den Zugang erleichtern.


    „Gemeinsam in der Region was werden“

    Das Portal ist ein Gemeinschaftsprojekt aller sieben steirischen Regionen, finanziert aus Mitteln des Landes Steiermark. Trägerorganisation ist die Region Oststeiermark.

    Regionsvorsitzender LAbg. Michael Wagner (Region Südoststeiermark – Steirisches Vulkanland) betont:

    „Das Projekt zeigt, wie stark die steirischen Regionen zusammenarbeiten, wenn es um die Zukunft unserer Bevölkerung geht. Mit waswerden.info schaffen wir ein Portal, wo Bildungs- und Berufsorientierung starten kann.“

    Regionale Ansprechpersonen für Bildungs- und Berufsorientierung in der Stmk. mit LH-Stellvertreterin Manuela

    Khom beim WasWerden-Auftakt in Fohnsdorf © Regionalmanagement Murau-Murtal


    Regionale Perspektiven im Fokus

    Im Steirischen Vulkanland liegt ein Schwerpunkt auf Erwachsenen, die sich weiterbildenneu orientieren oder wieder in den Beruf einsteigen möchten.

    Der stellvertretende Regionsvorsitzende LAbg. Franz Fartek erklärt:

    „Es ist uns besonders wichtig, über die neue Plattform auch die regionalen Chancen in Bildung und Beruf zu zeigen. Kennt man diese, profitiert am Ende die ganze Region.“

    👉 Ende des Jahres findet im Vulkanland ein Informationsabend zu Weiterbildung und beruflicher Veränderungstatt. Details folgen auf www.vulkanland.at.

    Regionsvorsitzender LAbg. Michael Wagner (2. v.l.) und Stellvertreter LAbg. Franz Fartek mit Vertreter:innen des

    Regionalmanagements Steirisches Vulkanland © Simon Fortmüller / Steirisches Vulkanland


    Politische Unterstützung für das Bildungsportal

    Bei der Auftaktveranstaltung im Schulungszentrum Fohnsdorf betonte LH-Stellvertreterin Manuela Khom die Bedeutung von waswerden.info:

    „Mit waswerden.info schaffen wir eine wichtige Navigationshilfe im Bildungsbereich. Gut informierte und ausgebildete Menschen sind die beste Investition in die Zukunft unseres Landes.“


    Fazit: Ein neuer Startpunkt für Bildung und Beruf in der Steiermark

    Mit waswerden.info gibt es ab sofort eine zentrale Plattform für Bildungs- und Berufsorientierung in der Steiermark. Sie erleichtert Jugendlichen, Eltern, Erwachsenen und Menschen im beruflichen Umbruch den Zugang zu Bildung, Weiterbildung und Berufsberatung – und stärkt gleichzeitig die Regionen.

    👉 Jetzt entdecken: www.waswerden.info


  • Global gefragt, nachhaltig erfolgreich – Holz aus der Steiermark

    Global gefragt, nachhaltig erfolgreich – Holz aus der Steiermark

    Die Holzindustrie in der Steiermark zählt zu den innovativsten Branchen Österreichs. Sie steht für Nachhaltigkeit, Zukunft und internationale Stärke. Holz ist nicht nur ein nachwachsender Rohstoff, sondern ein echter Erfolgsfaktor für Wirtschaft und Karriere. Wer sich für eine Lehre im Holzbereich entscheidet, setzt auf einen Beruf mit Perspektive – regional wie international.


    Holzindustrie Steiermark: regionale Stärke, weltweite Erfolge

    Jeden Tag produziert das steirische Vorzeigeunternehmen Scheucher rund 10.000 m² Parkettboden – exportiert in 44 Länder weltweit.

    Auch die Rubner Gruppe zeigt, wie international die steirische Holzbranche ist: Das Unternehmen realisierte die beeindruckende Überdachung des Fischmarkts in Sydney – mit Holz aus der Steiermark.

    ➡️ Diese Beispiele verdeutlichen: Holz aus der Steiermark ist ein globaler Erfolgsträger.


    Nachhaltigkeit als Wachstumsmotor

    Die Steiermark verfügt über enorme Waldressourcen: Pro Einwohner stehen 0,8 Hektar Wald zur Verfügung. Durch nachhaltige Forstwirtschaft wächst diese Fläche seit Jahrzehnten kontinuierlich.

    • In den letzten 50 Jahren ist der österreichische Wald um 330.000 Hektar gewachsen.
    • Mit dem jährlich nachwachsenden Holz könnten 700.000 Holzhäuser gebaut werden.
    • Rund 220 Betriebe der Holz- und Sägeindustrie sichern in der Steiermark über 6.000 Arbeitsplätze.

    Gleichzeitig arbeitet die Forschung daran, Holz als nachhaltige Alternative zu Stahl und Beton noch stärker in Bauprojekten zu verankern.


    Lehre in der Holzindustrie: Jobs mit Zukunft

    Winfried Konrad und Regina Gimpl (zweite Reihe) kümmern sich um die Lehrlinge Stefan Konrad und Markus Pölzl.

    Die Holzbranche in der Steiermark investiert intensiv in Ausbildung und Nachwuchs. Insgesamt gibt es 18 verschiedene Lehrberufe – von Holztechnik über Maschinenbedienung bis hin zu modernsten Automatisierungstechnologien.

    „Die Lehre ist weit mehr als ein Karrierestart. Sie bildet die Grundlage für Internationalität, Teamarbeit und nachhaltigen Erfolg.“
    – Anton Pausackl, HR-Manager Rubner Gruppe

    Viele Betriebe unterstützen zudem Lehre mit Matura oder den Meisterkurs – ideale Möglichkeiten, um Karriere und Weiterbildung zu verbinden.

    Stefan Kopper aus dem Unternehmen Rubner wurde für seinen ausgezeichneten Lehrabschluss ihm Rahmen der Veranstaltung „Stars of Styria“ geehrt.


    Hightech trifft Natur – moderne Jobs im Holzsektor

    Die Holzindustrie ist Hightech: Lehrlinge lernen nicht nur alles über den Werkstoff Holz, sondern auch, wie man mit modernsten Maschinen arbeitet.

    „Technisches Verständnis, Geschicklichkeit und Teamfähigkeit sind essenziell.“
    – Winfried Konrad, Lehrlingsausbildner bei Scheucher

    Schon heute kommt Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz – z. B. beim automatischen Erkennen fehlerhafter Holzteile. Zukünftig kann KI auch Sprachbarrieren in internationalen Teams überwinden.


    Bildung & Begeisterung: Holz erleben

    Damit junge Menschen die Chancen der Holzindustrie kennenlernen, setzen Steiermark, Kärnten und Slowenien auf innovative Projekte:

    • Schulbesuche machen Holzberufe greifbar.
    • Virtual-Reality-Brillen lassen den Wald als Erlebnisraum entdecken.

    So wird gezeigt: Holz ist grenzenlos – in seinen Möglichkeiten, in seiner Nachhaltigkeit und in seiner internationalen Bedeutung.


    👉 Entdecke deine Karrierechancen in der Holzindustrie:
    www.meinholzjob.at

  • Schrauben, messen, staunen.

    Schrauben, messen, staunen.

    Ein Auto nicht nur fahren, sondern auch verstehen, was dahintersteckt: Das ist die Motivation vieler Lehrlinge, die Kfz-Technik erlernen. Ein Beruf mit Zukunft – und dank E-Mobilität spannender denn je.


    Faszination Auto von klein auf

    Es gibt Kinder, deren erstes Wort „Auto“ ist – für viele wird daraus auch der erste Berufswunsch. In den 1.200 Kfz-Betrieben der Steiermark werden aktuell rund 1.400 Lehrlinge ausgebildet:

    • ca. 1.200 in der Kfz-Technik
    • ca. 200 in der Karosseriebautechnik

    Eine von ihnen ist Marie Schörgi, die im Autohaus Haas in Lannach den Beruf der Kfz-Technikerin erlernt.


    Marie Schörgi: Vom ersten Schnuppern zur Lehrstelle

    Marie hatte sich zunächst bei verschiedenen Unternehmen beworben – ohne Rückmeldung. Durch Zufall stieß ihre Mutter beim Vorbeifahren auf ein Stellenangebot des Autohauses Haas. Marie schnupperte hinein – und wusste: „Das passt!“

    Ursprünglich hatte sie die Landwirtsschule besucht und sich auch für den Beruf des Landmaschinentechnikers interessiert. Doch die Arbeit an Autos faszinierte sie mehr. „Der Beruf ist alles andere als eintönig – jeder Tag ist anders“, bestätigt auch ihr Chef, Kfz-Meister Michael Sabo, der gemeinsam mit seiner Mutter Karin das Autohaus leitet.


    Digitalisierung und E-Mobilität verändern den Beruf

    Der Mechanikerberuf hat sich stark gewandelt:

    • Immer mehr Sensoren steuern Assistenzsysteme wie Einparkhilfe, Kamera oder Radar.
    • Mit Elektro- und Hybridfahrzeugen kommt zusätzliches Know-how über Elektromotoren und Hybridprinzipien hinzu.

    Bei Toyota – der Marke im Autohaus Haas – haben die meisten Fahrzeuge bereits Hybrid-Antrieb. Reine Benziner sind selten. Um vorbereitet zu sein, startete Toyota früh mit Schulungsmaßnahmen für Werkstätten.

    Komplexe Arbeiten an der Elektronik übernehmen Kfz-Meister. Lehrlinge führen klassische Arbeiten durch – vom Ölwechsel bis zum Radlager.


    Aufbau der Kfz-Lehre

    Die Kfz-Techniker-Lehre besteht aus:

    • Grundmodul
    • mindestens einem Hauptmodul (Motorradtechnik, Nutzfahrzeugtechnik oder Personenkraftwagentechnik)
    • optional einem Spezialmodul (Systemelektronik oder Hochvolt-Antriebe)

    👉 Die Lehrzeit beträgt 3,5 Jahre, mit Spezialmodul 4 Jahre.
    👉 Am Elektromotor dürfen Lehrlinge erst ab 18 Jahren arbeiten.


    Hochvolt-Ausbildung: Sicherheit geht vor

    Die Ausbildung im Hochvolt-Bereich ist dreistufig:

    1. Theorie: gesetzliche Regelungen, Sicherheitsvorschriften, Funktionsweise von Elektro- und Hybridfahrzeugen
    2. Spannungsfreischaltung: berechtigt zum Arbeiten am freigeschalteten Hochvoltsystem
    3. Wartung & Reparatur: eigenständige Arbeiten an Elektrofahrzeugen – allerdings nur zu zweit

    „Lehrlinge sollten vom orangen Kabel aber sicherheitshalber die Finger lassen“, schmunzelt Landesinnungsmeister Thomas Marichhofer.


    Zukunft der Kfz-Lehre

    • In naher Zukunft wird die Lehrzeit auf 4 Jahre verlängert.
    • Das Modul Hochvolt 1 wird dann automatisch Teil der Ausbildung sein.
    • Die theoretische Ausbildung findet für Kfz-Techniker und Karosseriebautechniker in der TZA Arnfels statt.

    👉 Damit ist klar: Die Kfz-Technik bleibt ein vielseitiger Beruf, der mit der Digitalisierung und der E-Mobilität noch spannender wird.


  • Neu in der Arbeitswelt? Tipps für deinen Start

    Neu in der Arbeitswelt? Tipps für deinen Start

    Der Start ins Berufsleben bringt viele neue Erfahrungen: Kolleg:innen, Ausbilder:innen, Verantwortung und neue Abläufe. Das kann spannend, aber auch herausfordernd sein.
    In unserem kurzen Video zeigen wir dir einfache Tipps, wie du dich gut in der Welt der Erwachsenen zurechtfindest – mit Respekt, Interesse und Teamgeist.

    Unsere Tipps für deinen Einstieg:
    ✅ Sei neugierig – stelle Fragen, wenn du etwas nicht verstehst
    ✅ Zeige Interesse an deinen Kolleg:innen – so integrierst du dich leichter ins Team
    ✅ Höflichkeit und Respekt öffnen Türen und erleichtern den Alltag
    ✅ Teamgeist zeigen – gemeinsam geht vieles leichter

    💡 ZUKUNFT MEISTERN wünscht dir einen gelungenen Start und viel Erfolg auf deinem Weg!
    Du bist nicht allein – es gibt immer jemanden, der dich unterstützt, wenn du ihn brauchst.

  • EuroSkills 2025:

    EuroSkills 2025:


    Österreich stellt das größte Team Europas

    Österreich geht auch 2025 als klare Nummer eins ins Rennen: Mit 44 jungen Fachkräften stellt Rot-Weiß-Rot das größte Team Europas bei den EuroSkills 2025 in Herning, Dänemark. Von 9. bis 13. September zeigen die besten Absolvent:innen von Lehre und berufsbildenden Schulen, wie viel Potenzial in unserer Ausbildung steckt – und dass die Lehre ein Sprungbrett für eine erfolgreiche Zukunft ist.

    Die Steiermark ist stark vertreten

    Besonders stolz ist ZUKUNFT MEISTERN, dass 10 Teilnehmer aus der Steiermark dabei sind, die ihre Fähigkeiten in Dänemark präsentieren. Sie stehen stellvertretend für die Qualität der steirischen Berufsbildung – von Technik über Handwerk bis zu digitalen Berufen. Zwei Steirer:innen treten zudem bei den eigenständigen Independent Skills Championships Europe (ISCE) an.

    Teamgeist, Können und Zukunftschancen

    „EuroSkills ist weit mehr als ein Wettkampf um Medaillen – es ist eine Bühne, auf der das gesamte europäische Berufsbildungssystem seine Stärke zeigt. Unsere 44 jungen Talente verkörpern jene Fähigkeiten, die unsere Wirtschaft heute und morgen braucht! Sie stehen stellvertretend für die hohe Qualität unserer Ausbildung und für ein System, das jungen Menschen Perspektiven gibt“, betont Josef Herk, Präsident von SkillsAustria.

    Hinter jedem der 44 Teilnehmer:innen stehen Monate intensiver Vorbereitung, Trainings und unzählige Stunden Einsatz. Genau das beweist: Wer eine Lehre in Österreich absolviert, hat die Chance, international durchzustarten. Bereits in den vergangenen Jahren konnten junge Österreicher:innen bei den EuroSkills glänzen – mit mehr als 159 Medailleninsgesamt zählt Österreich zu den erfolgreichsten Nationen Europas.

    Warum EuroSkills ein Vorbild ist

    Was in Herning passiert, zeigt im Kleinen, was für die ganze Wirtschaft gilt:

    • Die duale Ausbildung schafft Fachkräfte mit internationaler Anerkennung.
    • Teamwork und Praxisbezug machen Lehrlinge zu gefragten Expert:innen.
    • Lehre ist Karriere – von der Werkbank bis zur internationalen Bühne.

    ZUKUNFT MEISTERN: Lehre als Karrierechance

    Das Beispiel EuroSkills unterstreicht die Grundbotschaft von ZUKUNFT MEISTERN: Die Lehre ist kein Sackgassenmodell, sondern ein echtes Sprungbrett für Erfolg, Karriere und persönliche Entwicklung. Wer sich für eine Ausbildung entscheidet, entscheidet sich für Zukunft.

    👉 Bleiben Sie auf dem Laufenden über EuroSkills, AustrianSkills & Co.: Besuchen Sie SkillsAustria

    • Die duale Ausbildung schafft Fachkräfte mit internationaler Anerkennung.
    • Teamwork und Praxisbezug machen Lehrlinge zu gefragten Expert:innen.
    • Lehre ist Karriere – von der Werkbank bis zur internationalen Bühne.


    👉 Mehr spannende Geschichten rund um die Lehre in der Steiermark finden Sie laufend auf unserer Plattform ZUKUNFT MEISTERN.

    alle Bilder Credit: SkillsAustria/Wieser

  • „Die Lehre ist bei uns ein intensives Miteinander“

    „Die Lehre ist bei uns ein intensives Miteinander“

    GF Casting Solutions in Altenmarkt bildet ihre Fachkräfte selbst aus.
    Anders wäre es nicht möglich in einer Region, die weit vom Schuss ist. Ein Gespräch über das Herzstück eines guten Unternehmens – die Lehrlingsausbildung.

    SEIT ÜBER 50 JAHREN steht Altenmarkt im Fokus der Leichtmetallverarbeitung.

    Der Industriestandort besteht seit Anfang der siebziger Jahre. Heute fertigen die 650 Beschäftigten und 22 Lehrlinge der GF Casting Solutions hochkomplexe Leichtbaukomponenten für die internationale Automobilindustrie. Die Bauteile werden gemeinsam mit den Kunden entwickelt und in den Werken Altenmarkt und St. Gallen gegossen, bearbeitet und zum Teil auch beschichtet und montiert, sodass sie bei BMW, Porsche, JLR, VW oder Volvo nur noch eingebaut werden müssen.

    Die GF Casting Solutions AG hat 12 Produktionsstätten weltweit. Aktuell entsteht in den USA eine neue Gießerei, um zukünftig auch am amerikanischen Markt vertreten zu sein und die Logistikkette zum Endkunden deutlich zu verkürzen. Im Werk St. Gallen befindet sich die moderne Lehrlingswerkstätte.

    Ihnen liegt die Ausbildung des Nachwuchses sehr am Herz: Clemens Neuhauser und Geschäftsführer Christian Heigl von GF Casting Solutions Altenmarkt und Helmut Röck, Geschäftsführer der Metalltechnischen Industrie der WK Steiermark. (v.l.)


    Das Gespräch

    Christian Heigl (Geschäftsführer GF Casting Solutions)
    Clemens Neuhauser (Personalverantwortlicher)
    Hannes Stauchner (Lehrlingsausbildner)
    Helmut Röck (Geschäftsführer Metalltechnische Industrie, Wirtschaftskammer)


    Herr Heigl, die GF Casting Solutions ist der größte Arbeitgeber in der Region. Muss man Eltern noch erklären, welche Berufe hier erlernbar sind und welche Produkte im Unternehmen entstehen?

    Christian Heigl:
    Wir sind in der Region tief verwurzelt und haben ein großes Einzugsgebiet. Ich denke, jeder weiß hier, was wir produzieren. Seit 50 Jahren gießen wir Leichtmetall-Strukturteile für die Automobilindustrie, für nahezu alle bekannten Hersteller. Das Herstellungsprinzip hat sich im Laufe der Jahre nicht verändert, auch wenn manche Arbeitsschritte automatisiert wurden.


    Wie wichtig ist die Lehrlingsausbildung im Unternehmen, Herr Neuhauser?

    Clemens Neuhauser:
    Die ist extrem wichtig. Weil wir doch etwas abseits liegen, müssen wir unsere Fachkräfte selbst ausbilden. Rund 80 Prozent der jungen Menschen, die ihre Lehre bei uns erfolgreich abgeschlossen haben, sind auch geblieben und haben sich weiterentwickelt, wie unser Geschäftsführer. Wir bieten dafür eine gute Basis. Zwar haben wir noch genügend Bewerber für offene Lehrstellen, merken aber auch die sinkenden Geburtenraten und den Wegzug vieler Menschen in den städtischen Bereich.

    Nachdem die schulische Qualität eher sinkt, investieren wir viel in Zusatzunterricht und Fördermaßnahmen, um bei Wissen und Fähigkeiten aufzuholen, was man früher vorausgesetzt hätte. Die Lehrlingsausbildung ist schon ein intensives Miteinander, sei es aus dem Betrieb heraus, aber auch bei der Zusammenarbeit mit den Eltern.


    Welche Rolle spielen diese, Herr Stauchner?

    Hannes Stauchner:
    Geht es nach vielen Eltern, so sollen ihre Kinder weiterführende Schulen besuchen. Trotzdem interessieren sich noch immer viele junge Menschen für die Lehre. Da müssen wir einhaken. Wir holen Schüler in den dritten Mittelschul-Klassen zu uns, im Polytechnischen Jahr sowieso. Wir organisieren einen Vormittag lang ein Programm, bei dem die jungen Menschen unseren Betrieb kennenlernen können, informieren über Ausbildungsschwerpunkte, Karrieremöglichkeiten und was genau hier gemacht wird.

    In einfachen Animationen erklären wir den Prozess Druckguss, dazu gibt es Bauteile zum Angreifen und bei einer Werksführung präsentieren wir die Maschinen und zeigen, wie sie funktionieren. In der Lehrwerkstätte können die Schüler dann verschiedenste Sachen selbst ausprobieren: Programmieren, Schweißen, Drehen, alles in einem geschützten Rahmen. Nach so einem Vormittag blicken wir in viele leuchtende Augen. Es gilt für die Jugendlichen nun, das auch den Eltern zu vermitteln.


    Was braucht es, um den passenden Beruf zu finden?

    Hannes Stauchner:
    Ich würde den Kindern und Jugendlichen raten, sich auszuprobieren. Sie sollen schauen, was ihnen Spaß macht. Eltern sollten ihre Kinder dabei fördern. Für mich war ab dem elften Lebensjahr klar, dass ich etwas mit Elektrotechnik machen möchte. Über meinen älteren Bruder bin ich auch ins Unternehmen gekommen. Es braucht Interessen und Begeisterung für etwas, und das schon früh. Das bei Jugendlichen im Alter von 15 Jahren wecken zu wollen, wird wahrscheinlich zu spät sein.


    Was würden Sie Eltern raten, Herr Neuhauser?

    Clemens Neuhauser:
    Man sollte schon im Vorschulalter beginnen, die Kinder zu beobachten und zu fördern. Das machen bestimmt viele Eltern, aber oft ist es auch schwierig. In der Gesellschaft geht das weit auseinander – von Eltern, die sich hier zu wenig kümmern bis hin zur Überbehütung. Bei manchen Kindern muss man auch sagen: Die sind mit 14, 15 noch nicht bereit für eine Lehre. Hier wäre ein weiterer Schulbesuch wahrscheinlich besser.


    Sie haben selbst im Unternehmen gelernt, Herr Heigl. Welche Karrieremöglichkeiten haben Lehrlinge hier?

    Christian Heigl:
    Bei uns kann man alles werden. Mit einer Lehre hat man mittlerweile sämtliche Möglichkeiten. Diese bieten wir auch und unterstützen alle Mitarbeiter, die sich fort- und weiterbilden möchten. Wir haben viele Führungskräfte, die bei uns eine Lehre absolviert haben. Ich denke, das ist eine der größten Stärken, die unser Betrieb aufzuweisen hat, denn diese Personen wissen, wie die Praxis funktioniert.

    Wenn wir schon über Ausbildung sprechen: Was in der Region fehlt, ist eine vollwertige HTL in Liezen. Die nächstgelegenen sind in Trieben und Waidhofen und somit außerhalb unseres Einzugsgebietes. In ganz Österreich findet sich keine derart große Region wie Liezen, die nicht über eine höhere technische Schule verfügt. Hätten wir andere Ausbildungsmöglichkeiten oder Absolventen zur Verfügung, ergäben sich auch für uns mehr Möglichkeiten. Auch haben wir kein Polytechnikum in erreichbarer Nähe, die Jugendlichen müssen nach Rottenmann fahren. Das ist nicht optimal in einer Region, die ohnehin von Abwanderung betroffen ist.

    CHRISTIAN HEIGL

    Für den Geschäftsführer Christian Heigl ist das Um und Auf, junge Menschen motiviert ins Berufsleben zu bringen.


    Herr Röck, wie sehen Sie die Situation und die Karrieremöglichkeiten?

    Helmut Röck:
    Ich würde gern auf die Karrieremöglichkeiten zurückkommen. Die hängen zwar vom Unternehmen ab, mehr aber von der Frage, ob bzw. wohin sich Menschen entwickeln wollen. Man muss schauen, wo die persönlichen Fähigkeiten und Interessen liegen, zudem gibt es auch Menschen, die ganz zufrieden sind mit ihrem Job in der Produktion.

    Was sicher ist, dass die Fachausbildung an Stellenwert gewinnen wird, egal in welcher Position. Mit Artificial Intelligence werden manche Arbeitsschritte wegfallen, aber es wird Fachkräfte brauchen, die ein System verstehen, die wissen, wie Maschinen funktionieren, aufgebaut, betrieben oder repariert werden müssen.

    Es wird in der Metallindustrie generell immer automatisierter und digitalisierter gearbeitet, damit steigen auch die Anforderungen an die Lehrlinge.


    Wie bereiten Sie Ihre Lehrlinge auf diese digitale Zukunft vor?

    Hannes Stauchner:
    Wir haben schon seit 20 Jahren Roboter-Programmierkurse in der Lehrlingsausbildung. Dort schauen wir, dass wir bei der Steuerung am neuesten Stand sind. Wir arbeiten viel mit externen Anbietern zusammen, unsere Lehrlinge fahren beispielsweise nach Linz, um Wifi-Kurse im Bereich SPS Programmierung zu besuchen. Auch in Sachen Schweißen, Pneumatik, Hydraulik usw. bieten wir Zusatzausbildungen an.


    Herr Röck, wie misst man Ausbildungserfolg?

    Helmut Röck:
    Indem man schon früh in neue Technologie und Trends investiert und nicht wartet, bis etwas „passiert“. Man muss vorausschauend agieren und die Belegschaft rechtzeitig vorbereiten, um einer Welle nicht hinterherschwimmen zu müssen.

    HELMUT RÖCK

    Helmut Röck (WK) sieht mit Artificial Intelligence höhere Anforderungen auf die Ausbildung zukommen.


    Muss vor Beginn einer Lehre ein Schnupperpraktikum gemacht werden?

    Hannes Stauchner:
    Ja, für mindestens drei Tage. Bei uns gibt es seit 2021 einen Online-Aufnahmetest, mit dem wir einen guten Überblick über das Wissen und den Wissensstand bekommen, und ja, ein gutes Schulzeugnis ist uns auch wichtig. Im Anschluss gibt es ein Gespräch mit Herrn Neuhauser und mir, auch mit den Eltern.


    Was ist Ihnen in der Ausbildung darüber hinaus wichtig?

    Hannes Stauchner:
    Jeden September haben wir mit alten und neuen Lehrlingen einen Workshop, in dem es um Soft Skills geht: etwa gut miteinander zu reden, sich zu verstehen. Das ist uns wichtig, weil die besten Techniker nicht zusammenarbeiten können, wenn die Kommunikation nicht passt.

    Wir veranstalten Team-Building-Workshops oder Seminare zur Kostensensibilisierung, also wie man lernt, mit Geld umzugehen. Da ist auch ein Schuldenberater vor Ort, der Negativbeispiele bringt. Wir wollen, dass die Lehrlinge als mündige Erwachsene aus der Lehre gehen.

    HANNES STAUCHNER

    Lehrlingsausbildner Hannes Stauchner legt großen Wert auf Soft Skills und gute Kommunikation.


    Welche Eigenschaften müssen angehende Lehrlinge unbedingt mitbringen?

    Hannes Stauchner:
    Mathematik ist uns sehr wichtig, dazu geben wir vor dem Besuch der Berufsschule zusätzlich Mathe-Trainings. Wir bieten Englisch-Kurse, bei denen nicht Deutsch gesprochen werden darf. Uns ist auch wichtig, dass die Lehrlinge lernen, ihre Werkstücke zu präsentieren und darüber reden zu können. Und natürlich erwarten wir Pünktlichkeit und ein Grüßen-Können.

    Wir wissen auch, dass viele junge Menschen unsicher sind. Hier haben wir Herangehensweisen, um ihnen die Scheu zu nehmen. Wenn wir merken, dass die jungen Menschen anpacken wollen, dann unterstützen wir sie dabei. Sie müssen natürlich lernen, aktiv zu sein und Infos zu holen.


    Herr Neuhauser, was macht einen guten Facharbeiter aus, gerade bei einer neuen Generation?

    Clemens Neuhauser:
    Beim Facharbeiter bleibt die fachliche Qualifikation definitiv eines der entscheidenden Themen, die man aber stets mit der Persönlichkeit verknüpft sehen muss. Ein guter Facharbeiter muss interagieren können in der Abteilung, sowohl mit jungen Nachwuchsfachkräften als auch mit Kollegen aus anderen Bereichen, die möglicherweise andere Zielsetzungen haben.

    Ganz wichtig ist uns die Bereitschaft und Fähigkeit, miteinander Lösungen suchen und finden zu wollen. Da setzen wir schon früh an. Wir bieten nicht nur eine über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehende Lehrausbildung, wir haben zudem ein großes Angebot zur Entwicklung der Persönlichkeit.

    Wenn es Probleme gibt, setzen wir uns mit den Lehrlingen zusammen oder auch mit den Eltern. Dazu müssen die jungen Menschen das aber wollen. Von Altenmarkt sind Mitarbeiter schon nach China gegangen und haben geholfen, dort Standorte aufzubauen, oder in den USA. Da waren unsere Fachkräfte dabei, die erst kurz zuvor ihre Lehre abgeschlossen hatten. Die Bereitschaft, sich einbringen zu wollen, schätzen wir sehr, das brauchen wir und das macht auch unseren Standort aus.


    Herr Röck, GF Casting Solutions als Lehrbetrieb?

    Helmut Röck:
    Die GF Casting Solutions ist ein staatlich ausgezeichneter Lehrbetrieb. Das bedeutet, dass ein Unternehmen überprüft wird, ob es über das Lehrbild hinaus fachliche Ausbildungen und Persönlichkeitsausbildung anbietet. Das ist hier definitiv der Fall.


    Herr Heigl, was würden Sie Eltern mitgeben, um Kinder auf den Beruf vorzubereiten?

    Christian Heigl:
    Ich denke, es ist wichtig, den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, in die unterschiedlichen Fachbereiche hineinzuschnuppern. Mit Eignungstests in Kombination mit Schnuppertagen bekommt man schon recht ein gutes Bild, in welche Richtungen Interessen bestehen.

    Man sollte Angebote nutzen, Tage der offenen Tür beispielsweise, oder Praktika absolvieren, um herauszufinden, für welches Berufsbild die Kinder sich begeistern. Das Um und Auf ist, die Kinder motiviert und mit Leidenschaft in ein Berufsleben zu bringen.

    Als ich meine Lehre machte, gab es viel weniger Auswahl als heute. Wahrscheinlich hätte ich auch andere Interessen gehabt, bin aber in die Werkzeugmacherlehre „gerutscht“ und habe mich weiterentwickelt. Das hat für mich sehr gut gepasst.

    Es gibt auch andere Beispiele, jene Menschen, die mit der Berufswahl gar nicht glücklich sind. Da wäre es wichtig, in den Schulen stärker auf die Eignungen und Fähigkeiten einzugehen. Ist der Jugendliche technisch versiert, ist er sprachlich begabt, kann er gut kommunizieren? Ist er eher für eine Fachkarriere geeignet oder später als Führungskraft? Da ist noch viel Spielraum und Potenzial, um genauer hinzusehen.


    Herr Neuhauser, was ist Ihnen bei jungen Menschen besonders wichtig?

    Clemens Neuhauser:
    Ich würde das Thema „Eigenverantwortung“ mitgeben wollen, das ist enorm wichtig. Es gibt schon eine Tendenz, sich darauf zu verlassen, dass andere es für einen richten: der Kollektivvertrag, die Firma, die Gewerkschaft oder der Staat. Das sehe ich als sehr bedenklich und vor allem nicht richtig.

    CLEMENS NEUHAUSER

    Personalchef Clemens Neuhauser würde sich mehr Bereitschaft zur Eigenverantwortung wünschen.

    Niemand außer man selbst kann die Verantwortung für das eigene Leben und die Berufslaufbahn übernehmen. Das wäre der mir persönlich wichtigste Appell. Es heißt oft schon im Elternhaus: „Lass dir das nicht gefallen“, „gehst halt da und dort hin, die helfen dir schon“ usw. Auch in jungen Jahren muss dieser Reifeprozess gegeben sein, die Verantwortung für das eigene Leben selbst in die Hand nehmen zu wollen und zu können.


    Herr Stauchner, noch ein Tipp für Jugendliche?

    Hannes Stauchner:
    Auch mein Tipp wäre: sich früh auszuprobieren und die Interessen herauszufiltern, auch wenn sich diese im Laufe der Zeit verändern können. Ich erlebe immer wieder, dass Eltern ihren Kindern alles abnehmen, etwa Termine zu vereinbaren oder Gespräche zu führen.

    Wenn Eltern zu mir kommen, um mit mir über ihr Kind, meinen Lehrling, zu sprechen, sage ich zu diesem: „Lass uns das bitte in Zukunft selbst ausmachen, wir sehen uns ja jeden Tag.“ Es muss auch Ziel des Jugendlichen sein, das Leben einmal allein bestreiten zu können.


    Herr Röck, was sollten Eltern tun?

    Helmut Röck:
    Sehr zentral für mich ist, dass Eltern versuchen, die Vielfalt an Berufen aufzuzeigen, und nicht nur jene, mit denen man selbst als Elternteil Erfahrungen gemacht hat. In größeren Betrieben gibt es ein großes Angebot an Berufsfeldern, es wäre wichtig, überall hineinzuschnuppern.

    Ein Gymnasium bietet relativ wenig Berufsorientierung, geschweige denn Schnuppermöglichkeiten. Auch wenn man zuerst die Zentralmatura macht oder später ein Studium: In einem Schnupperpraktikum sieht man nicht nur, welche Produkte hergestellt werden, sondern wie alles andere zusammenläuft, wie ein Unternehmen funktioniert.

    Das ist eine gute Informationsbasis für die spätere Berufsentscheidung. Und das motiviert auch, lernen und Dinge anpacken zu wollen.

    Das ist wie beim Berggehen, wo es egal ist, wenn ich zwischendurch schwitze, weil der Gipfel erreicht werden will. Dasselbe gilt bei der Berufswahl: Junge Menschen sollen den Gipfel sehen können, also das, wohin sie wollen. Auch wenn es dazwischen gilt, Herausforderungen zu bestreiten, der Gipfelsieg wird mit so einer Sichtweise bestimmt erfolgreich bezwungen.


    Über GF Casting Solutions

    Die GF Casting Solutions in Altenmarkt ist eine führende Lösungsanbieterin von Leichtbaukomponenten für die internationale Automobilindustrie. So ziemlich alle deutschen, schwedischen und britischen Fahrzeuge haben Teile verbaut, die im Gesäuse hergestellt wurden: BMW, Audi, Porsche, Jaguar Land Rover, aber auch Volvo.

    Raphael Berger, Laura Faninger und Octavian Lungu lernen bei GF Casting Solutions im vierten bzw. dritten Jahr den Lehrberuf Mechatronik mit Schwerpunkt Automatisierung. Über ihre Eltern, die ebenfalls dort tätig sind, kamen sie zum Unternehmen. Nach den berufspraktischen Tagen stand für alle drei fest: Die GF Casting Solutions sollte ihr Lehrbetrieb werden.

    Auch im dritten bzw. vierten Lehrjahr sind sie zufrieden mit ihrer Entscheidung, weil es noch immer viele „Wow-Effekte“ im Beruf gibt, wie Laura Faninger beschreibt. Ihnen ist bewusst, dass ihnen als Facharbeiter in der Wirtschaft alle Türen und Tore offenstehen. Auch Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig, sagt Raphael Berger, der sich gut vorstellen kann, später im Bereich Robotertechnologie und Programmierung zu arbeiten.

    Dass die Ausbildung bei GF Casting Solutions erfolgreich ist, zeigen die Lehrabschlussprüfungen: Doppelt so viele Lehrlinge wie im Steiermark-Schnitt schließen die Lehre mit „Ausgezeichnet“ ab.

    Im Unternehmen sind Ausbildungen in folgenden Berufen möglich:

    • Elektrotechnik (Anlagen- und Betriebstechnik)
    • Mechatronik (Automatisierungstechnik)
    • Metalltechnik (Maschinenbautechnik oder Werkzeugbautechnik)
    • Gießereitechnik
    • Fertigungsmesstechnik, Schwerpunkt Produktmessung

    Berufe in der Metallindustrie

    Mehr als 1.200 Jugendliche werden aktuell in 86 Betrieben in 50 verschiedenen Berufen zu Fachkräften ausgebildet. Die meisten davon in den Bereichen Metalltechnik (42 %), Mechatronik, Elektrotechnik, Kraftfahrzeugtechnik, Prozesstechnik, Karosseriebautechnik und Elektronik.

    Technische Lehrberufe sind mittlerweile auf Platz vier der von Frauen gewählten Berufe. In der Branche verdient man überdurchschnittlich gut: Ein Lehrling in der Metalltechnischen Industrie verdient im vierten Lehrjahr mindestens 2.110 Euro, mit Lehrabschluss 2.890 Euro. Acht von zehn ausgelernten Industrielehrlingen sind fünf Jahre nach der Lehrabschlussprüfung noch im Betrieb tätig.

    Über 97 % der Industrielehrlinge bestehen die Lehrabschlussprüfung, mehr als ein Viertel mit Auszeichnung.

    Die Fachgruppe Metalltechnische Industrie setzt viele Initiativen, um über die Vielfalt an Berufen zu informieren.

    Mehr dazu auf:
    www.dieindustrie.at
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  • BILLIE STEIRISCH

    BILLIE STEIRISCH

    Fotos: Leo Ihrybauer, Florian Lehner,Andreas Boldt


    „Ich mache das für mich – egal, was die anderen sagen.“

    Wie Gini Lampl alias Billie Steirisch zur steirischen Social-Media-Sensation wurde.

    Während der Pandemie startete Gini Lampl ein kreatives Experiment: Unter dem Künstlernamen Billie Steirisch lud sie Comedy-Videos im breiten steirischen Dialekt auf TikTok hoch – ganz ohne Erwartung, dass sie damit einmal ihren Lebensunterhalt verdienen könnte. Heute folgen ihr 50.000 Menschen auf Instagram, ihre „Tierdokus auf Steirisch“ sind Kult – und sie ist ein Social-Media-Star mit Zukunftsplan.


    Von der Bühne ins Netz – und wieder zurück

    Gini Lampl ist ausgebildete Sängerin und Schauspielerin. Dass sie einmal vom lustig-Sein im Internet leben würde? Daran hätte sie nie gedacht. „Mein Ziel war natürlich immer, mit Musik und Schauspiel Geld zu verdienen – aber nicht über TikTok“, erzählt sie. Doch genau das passierte. Ihre ersten Videos gingen viral, bald erreichte sie Hunderttausende.


    „Ich dachte, das sieht eh niemand.“

    Was als Pandemie-Zeitvertreib begann, wurde zum Beruf. „Ich wollte einfach kreativ bleiben und dachte, auf TikTok sieht das eh keiner.“ Doch Billie Steirisch traf einen Nerv – ihre humorvollen Dialekt-Versionen englischer Hits und steirischen Tierdokus verbreiteten sich rasant. Der erste Hype war ein Selbstläufer. Aber Gini lernte schnell: „Wenn du regelmäßig Content produzierst, bekommst du auch mal Gegenwind – da muss man drüberstehen.“


    Authentisch bleiben – auch wenn’s wehtut

    Obwohl sie heute mit Unternehmen zusammenarbeitet und Werbepartner anfragt, bleibt Billie ihrem Stil treu: direkt, pointiert, manchmal provokant. „Ich will authentisch bleiben. Natürlich denke ich heute mehr darüber nach, was ich poste – aber anecken gehört zu mir.“ Die ersten negativen Kommentare? „Die tun weh – klar. Aber irgendwann muss es einem auch egal sein.“


    Zwischen Billie & Gini: Was bringt mehr Geld?

    „Billie ist meine Cash Cow“, sagt sie offen. „Von Social Media kann ich besser leben als vom Theater.“ Trotzdem will sie sich langfristig unabhängiger machen: „Ich investiere in meine Musik, in Produkte und ins Personal Branding – denn Social Media kann auch von heute auf morgen vorbei sein.“


    „Ich wollte nie etwas anderes – und bin drangeblieben.“

    Der Weg war nicht immer leicht – aber klar. Schon als Kind wollte Gini Sängerin oder Schauspielerin werden. „Da gab’s eine Liste mit meinen Berufswünschen: Schauspiel, Gesang, Moderatorin, Stewardess – und Stripperin auf Platz fünf“, lacht sie. Warum? „Ich bin mit Cardi B. groß geworden – viele ihrer Vorbilder waren auch Stripperinnen.“ Ihr Fazit: „Wenn man wirklich etwas will, braucht’s Ausdauer und Willenskraft – dann geht vieles auch ohne Beziehungen.“


    Was sie jungen Menschen rät

    „Wählt nicht den Job, der am meisten Geld bringt. Wählt den, den ihr liebt.“ Gini ist überzeugt: Erwachsene sollten Jugendliche ermutigen, statt sie mit Sorgen über den Arbeitsmarkt zu bremsen. „Mein Traum wurde wahr, weil ich drangeblieben bin – und weil meine Eltern mich unterstützt haben, ohne Druck zu machen.“


    „Tu, was du liebst – nicht was alle wollen.“

    Für junge Menschen am Sprung ins Berufsleben hat sie einen persönlichen Tipp:
    „Wähle etwas, bei dem du dir nicht vorstellen kannst, ohne dem zu leben.“


    Was kommt als Nächstes?

    Gini arbeitet derzeit an ihrer ersten LP, an neuen Kooperationen – und an einer großen Tour. Ihr Ziel: Menschen mit ihrer Musik zu begleiten. „Vielleicht erinnern sich später manche an Billie Steirisch, weil sie meinen Song auf der Maturareise gehört haben – oder beim ersten Liebeskummer. Das wäre für mich echter Erfolg.“


    Mehr über Gini Lampl findest du auf Instagram unter @billie_steirisch oder auf TikTok.


    Möchtest du auch einen Beruf ergreifen, den (noch) nicht alle verstehen? Lass dich inspirieren. Zukunft Meistern zeigt dir, wie andere ihren Weg gegangen sind – und warum es sich lohnt, für die eigene Leidenschaft loszugehen.


    Warum dieses Interview zu unserem Schwerpunkt „Zukunft meistern“ passt:
    In Zeiten wachsender Unsicherheit und komplexer Veränderungen brauchen wir Menschen, die mit klarem Kompass, Mut und Erfahrung vorangehen. Genau dafür steht dieses Gespräch. Es zeigt, wie Führungspersönlichkeiten mit Haltung, Offenheit und Innovationsgeist Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit finden – und andere mitnehmen auf diesem Weg. Ein Interview, das Mut macht, reflektiert und inspiriert.

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